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RP Online: Das Geschäft mit der Wohltätigkeit - Richtig Spenden ist nicht einfach

Vorweihnachtszeit ist Spendensaison. Alle Jahre wieder starten dann die großen Hilfswerke und Wohlfahrtsverbände in Deutschland mit viel Aufwand ihre Spendenkampagnen

Autor: Klaus Krause, www.rp-online.de
Veroffentlicht am: 2012-02-06 15-00-00   Counter: 3440
  
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Düsseldorf (RPO). Vorweihnachtszeit ist Spendensaison. Alle Jahre wieder starten dann die großen Hilfswerke und Wohlfahrtsverbände in Deutschland mit viel Aufwand ihre Spendenkampagnen.

Die Briefkästen quellen über von Aufrufen und Bettelbriefen. Appelliert wird an die Hilfsbereitschaft der Menschen. Aber wer für einen guten Zweck Geld ausgibt, möchte auch sicher gehen, dass seine Spende nicht in falsche Hände gerät. Die folgenden Regeln sollen helfen, richtig zu spenden.

Die Deutschen gelten allgemein als spendabel. Wenn es darum geht, Elend, Not und Krankheit in der Welt zu lindern, sind sie es tatsächlich. Nach großen Naturkatastrophen wie dem verheerenden Tsunami in Südostasien, dem Erdbeben auf Haiti, den Dürrekatastrophen in Afrika, beweisen sie eine Hilfsbereitschaft wie kein anderes Volk. Helfen ist tief in unserem Wertesystem verankert.

Rund 40 Prozent der erwachsenen Bevölkerung spenden jedes Jahr Geld für einen guten Zweck. Das kann eine Zuwendung sein für eine unverschuldet in Not geratenen Familie aus der Nachbarschaft sein oder eine Patenschaft für ein SOS-Kinderdorf in Rumänien, die Unterstützung einer „Tafel“ in der Heimatstadt oder Hilfe für eine Leprastation in Indien. Diese Hilfsbereitschaft lockt aber auch immer wieder Betrüger und andere dunkle Gestalten an, die sich an der Freigiebigkeit der Menschen bereichern wollen.

Trau, schau, wem

Dass Betrüger leichtes Spiel haben, liegt oft an den Spendern selbst. Nach einer aktuellen Emnid-Umfrage prüfen nur 17 Prozent der Geldgeber vorher, wohin ihr Geld fließt. Wer einem Missbrauch oder der Unterschlagung seiner Spende vorbeugen will, sollte sich deshalb zumindest bei ihm unbekannten Absendern von Spendenaufrufen vorher kundig machen.

Die kompetente Adresse für derartige Auskünfte ist das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen in Berlin (www.dzi.de). Seit 1992 vergibt das Institut auf Antrag und nach umfassender Prüfung sein begehrtes Spenden-Siegel an überregional tätige gemeinnützige Organisationen.

Von den insgesamt 618.000 gemeinnützigen Einrichtungen in Deutschland, die sammlungsberechtigt sind (darunter auch die meisten Sport-, Kultur- und Heimatvereine), führen derzeit nur 262 Organisationen die Qualitätsauszeichnung DZI-Spendensiegel. Sie werden fortlaufend kontrolliert und gelten deshalb als untadelige Adressen.

Steuern sparen durch Spenden

Aus guten Gründen wird Spendenbereitschaft vom Staat durch Steuererleichterungen gefördert. Vereine, Gesellschaften, Stiftungen und andere Einrichtungen, die gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Zwecken im Sinne der Abgabenordnung dienen, sind berechtigt, für empfangene Gelder Spendenquittungen auszustellen.

Spenden können bis zu einer Höhe von 20 Prozent der Einkünfte als Sonderausgaben steuermindernd geltend gemacht werden. Voraussetzung für die Anerkennung durch das Finanzamt ist neuerdings die Vorlage des Bareinzahlungsbelegs bzw. die Buchungsbestätigung des Kreditinstituts. Die Spendenquittung allein reicht nicht mehr aus.

Richtig Spenden: Tipps und Warnhinweise

Richtig Spenden ist nicht einfach. Wir zeigen Ihnen fünf Tipps und fünf Warnhinweise, auf die Sie achten sollten.

Fünf Tipps:

1. Nicht unter Druck setzen lassen.
Weder durch emotionale Bettelbriefe, noch auf der Straße oder an der Haustür. Spenden sind freiwillige Leistungen, zu denen niemand überredet, genötigt oder gezwungen werden darf. Auch kleine Geschenke oder Zugaben wie Kalender, Adressenaufkleber, Postkarten usw. verpflichten zu nichts.

2. Gezielt spenden.
Es wird empfohlen, seine Spenden auf wenige Organisationen zu konzentrieren. Das mindert den Verwaltungs- und Werbeaufwand und schützt vor einer unnötigen Papierflut.

3. Informiert handeln.
Der Wettbewerb um das Geld der Spender wird immer intensiver. Umso mehr kommt es darauf an, nicht impulsiv zu handeln, sondern überlegt zu entscheiden. Die Organisationen bieten auf ihren Websites im Internet ausführliche Informationen und Rechenschaftsberichte über ihre Projekte und Aktionen.

4. Besser Geld als Sachen.
Geld ist universell. Es kann von den Hilfswerken wesentlich effektiver und flexibler eingesetzt werden als Sachspenden. Teure Transportwege entfallen. Klimatische und kulturelle Bedingungen können ausgeklammert werden.

5. Besser frei als zweckgebunden.
Selbstverständlich möchte jeder Spender, dass seine Hilfe genau dort ankommt, wofür sie bestimmt ist. Das ist auch gewährleistet. Eine strikte schriftliche Zweckbindung für ein bestimmtes Projekt erschwert aber die Möglichkeit, die Spende notfalls auch für einen anderen dringenden Fall zu verwenden.

Fünf Warnhinweise
1. Bargeldspenden
Bargeld sollte nur gespendet werden, wenn der Empfänger persönlich bekannt und vertraut ist. Große Vorsicht ist geboten bei Haussammlungen wildfremder Personen (auch Behinderter), die vorgeben, für Kinder oder Tiere zu sammeln. Auf keine Diskussion einlassen, Gespräch sofort beenden und darauf achten, dass die Person das Haus wieder verlässt.

2. Werbestände.
Um Werbestände von Hilfsorganisationen in Fußgängerzonen und Einkaufszentren macht man am besten einen großen Bogen. Meistens geht es dabei nicht um Spenden, sondern um Fördermitgliedschaften. Professionelle Werber, auch „Drücker“ genannt, arbeiten hier auf Provisionsbasis und versuchen, mit suggestiven Methoden und unter Verwendung grausamer Fotos Unterschriften zu erpressen. Achtung! Diese „Abschlüsse“ unterliegen nicht dem Rücktrittsrecht nach dem Haustürwiderrufgesetz.

3. Benefizaktionen
Vorsicht auch bei Benefizaktionen. Eine Firma bietet zu überhöhten Preisen mehr oder weniger überflüssige Artikel (CD, DVD, Kalender, Bildbände) an und erklärt, dass der Reinerlös der Aktion oder einer bestimmter Betrag des Verkaufspreises einem guten Zweck gewidmet ist. Das ist reine Geschäftemacherei.

4. Telefonwerbung
Telefonische Spendenaktionen sind meistens eine böse Falle. Die Anrufe kommen aus Callcentern und verfolgen die Absicht, Adressen oder Kontonummern auszuforschen. Das ist von vornherein illegal. In solchen Fällen Gespräch sofort beenden und einhängen. Im Wiederholungsfall nicht an den Apparat gehen.

5. Tele-Marketing
Zunehmend wird auch das Internet als Vertriebweg für Spendenaufrufe eingesetzt. Auch hier gilt vorsichtshalber: Finger weg! Man kann nie sicher sein, wer sich hinter dem Spendenaufruf verbirgt.

INFO

Anerkannte Organisationen:
Ärzte ohne Grenzen (39,0 Millionen Euro; Sammlungseinnahmen 2010), Aktion Adveniat (53,0 Mio), Brot für die Welt (69,6 Mio), Christoffel Blindenmission (57,4 Mio), Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (55,9 Mio), Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (12,0 Mio), Deutsche Welthungerhilfe (33,5 Mio), Deutscher Caritasverband (34,1 Mio), Deutsches Rotes Kreuz (31,4 Mio), Hermann-Gmeiner-Fonds (128,4 Mio), Johanniter-Unfall-Hilfe (92,7 Mio), Kindernothilfe (66,7 Mio), Miserior (51,6 Mio), missio Aachen und München (54,7 Mio), SOS-Kinderdörfer (131,9 Mio), Stiftung Menschen für Menschen (15,3 Mio), terre des hommes (12,2 Mio), UNICEF (57,7 Mio), World Vison (63,3 Mio).






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