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Veroffentlicht am: 2013-07-14 11-00-00 Counter: 3034 Kommentar hinterlassen Viele Leute haben gehört, dass es Waisenheime und Internatsschulen für verwaiste Kinder gibt, und einige Leute haben ihnen vermutlich schon geholfen.
Aber da ist ein weiteres System, welches weitaus weniger bekannt ist - Psychoneurologische Gruppenhäuser für Erwachsene. In der Region Saporozhje leben insgesamt 1 970 Menschen in 9 derartiger Internatsschulen. Die meisten von ihnen verbringen ihr ganzes Leben dort. Dort sind Menschen mit angeborenen Unzulänglichkeiten (Zerebralparese, angeborene kognitive Schädigungen, Hydrozephalus, u.a.), Menschen mit psychatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie als Folge von Verletzungen und Krankheiten, und verschiedenen Arten von Demenz, einschließliche derer, die von Drogen und Alkolhol verursacht wurden.
Dieses Jahr besuchten Freiwillige des "Helpus"-Projekt mehrere dieser Gruppenheime. Wir wurden von dem was wir sahen, von Herzen berührt. Zig und Hunderte Leben. So viele talentierte Leute, die trotz ihrer Beeinträchtigungen an einem kreativen Vorgang teilnehmen können und wollen. Zahlreiche Gruppenheime befinden sich in weitentlegenen Ecken unserer Region, und darum bereisen Freiwillige und Hilfsorganisationen selten diese Einrichtungen.
Und genau deswegen entschlossen wir uns, ein Konzert mit dem Titel "Reinen Herzens" zu organisieren. Wir luden diejenigen ein, die kreativ sind. Das Bundesamt für Sozialarbeit (besonderen Dank an Herrn Andrey Kovpak) und der Fachbereich für Sozialpädagogik und Psychologie der Staatlichen Universität von Saporoshje (besonderen Dank an Frau Dekanin Olga Viktorovna Ponomarenko und an die Laborleiterin, Frau Natalya Aleksandrovna Mamai) halfen uns, dieses Konzert zu veranstalten.
Also, am 29. April 2013 um 12 Uhr mittags, war das Auditorium des Gebäudes Nr. 8 der Staatlichen Universität von Saporoshje mit Zuschauer/innen besetzt. Wir müssen anmerken, dass das Anfüllen dieses großen Auditoriums (400 Sitze) keine leichte Aufgabe ist. Aber, trotz unserer Bedenken, war das Auditorium fast voll. Die ZuschauerInnen waren andere Bewohner der Gruppenheime (ungefähr 100 Leute), hauptsächlich Studenten der Sozialpädagogik und Sozialarbeit, Journalisten, und andere Pflegepersonen die kamen.
Vater Romans Einleitungsrede
Die Einleitungsrede der Dekanin des Fachbereichs für Sozialpädagogik und Psychologie der Staatlichen Universität von Saporoshje, Frau Olga Viktorovna Ponomarenko
Im Foyer konnten diejenigen, die zur Veranstaltung kamen, wundervolle Handarbeiten und andere ausgestellte Gegenstände betrachten, die von den Bewohnern der Gruppenheime hergestellt wurden. Wenige Minuten später präsentierten beide, Bewohner und Gäste, junge Künstler aus Saporoshje, ihre Nummern. Unter den jungen Gastentertainern war Nikolai Bilyk, der Hauptgewinner des lokalen Wettbewerbs "Spadschina", Evgenia Averin, die Gewinnerin des internationalen Wettbewerbs "The Stars of Adygei" und Gewinnerin des internationalen Wettbewerbs "Divosvit", sowie Dmitry Kuzmin mit seiner Rap-Komposition "Children".
Sergey Kruzhnov, ein Vertreter des Psychoneurologischen Instituts Preslavic, und die Bewohnerin des Psychoneurologischen Gruppenheims Kirov, Ekaterina Romas, eröffneten das Konzert.
Sergey Kruzhnov und Ekaterina Romas
Als Nächster übernahm Anatoly Lazarenko vom Psychoneurologischen Gruppenheim Mikhailovsk die Bühne. Anatoly ist einen schwierigen Weg gegangen, nahestehende Menschen verloren, im Geist stärker geworden, auf Ungerechtigkeit und Verrat gestoßen; obwohl er die Finger an beiden Händen verlor und seine Gliedmaßen amputiert werden mussten, schaffte er es, weiter auf das Beste zu hoffen und hat wieder gelernt zu lieben.
Einmal hatte Anatoly einen Traum von einer Windmühle und darum entschied er sich, ein Windmühlenmodell aus Streichhölzern und Kleber zu machen. Und die leeren Streichholzschachteln nahm er, um daraus einen Roboter herzustellen. So begann er mit seinen wundervollen Kreationen. Weiterhin begann Anatoly Gedichte zu schreiben.
Anatoly Lazarenko vom Gruppenheim Mikhailovsk macht Handarbeiten und schreibt Gedichte, obwohl ohne Finger
Anatoly Lazarenko gibt dem Fernsehsender "Saporoshje" ein Interview
Einmal hatte Anatoly einen Traum von einer Windmühle und darum entschloss er sich, ein Windmühlenmodell herzustellen, wobei er Streichhölzer und Kleber verwendete
Als Nächsten begrüßte das Publikum mit Applaus einen Dichter aus dem Psychoneurologischen Gruppenheim Orlov, Vladimir Movchan, einen Menschen mit reiner Seele und großem Herzen.
Vladimir Movchan trägt seine Gedichte vor, begleitet von jungen Freiwilligen
Die jungen Männder aus Kalinovka und dem Gruppenheim Lyubomirsk zeigten ihre Werke aus Glasperlen, die fleißige und akribische Arbeit erfordern. Als die Showmasterin sie fragte, was sie dazu bringe, soviel Mühe in solche Arbeiten zu investieren, antwortete Sergey Polukhin aus Kalinovka bescheiden:
"So, dass Leute mich sehen würden!"
Tatsächlich, für viele der Gruppenheimbewohner/innen bedeutet die Teilnahme an solch einem Konzert ein ungemein wichtiges Ereignis, eine Chance, an sich zu glauben und Emotionen zu erleben, die sie niemals zuvor gefühlt haben.
Sasha und Sergey aus dem Gruppenheim Kalinovka machen Werke aus Glasperlen, dank der Hilfe von Freiwilligen. In den vergangen Jahren saßen die Beiden nur, tagsüber endlos lang, während sie die Decke und die weißen Wände anstarrten.
Glasperlenarbeiten, geschaffen von Bewohnern aus den Gruppenheimen Kalinovka und Lyubomirsk
Bei der nächsten Nummer traf das Publikum auf ein wundervolles Duett von zwei Brüdern, Ivan und Andrey Zolotarenko aus dem Kinderheim Veliky Lug. Übrigens, haben Ivan und Andrey einen Zwillingsbruder, der auch im Gruppenheim lebt.
Trotz aller Schwierigkeiten und Entbehrungen haben diese Jungs das Wichtigste bewahrt - Menschenliebe und Offenherzigkeit dem Leben gegenüber.
In der Zeit, wo die Jungs auf der Bühne waren, tauchte ein technisches Problem auf. Der DJ war nicht in der Lage, die richtige Musik zu finden. Aber dank der Hilfe von Freiwilligen und dem Applaus des Publikums, trugen sie ihre Lieder ohne Hintergrundmusik vor!
Die Brüder Ivan and Andrey Zolotarenko aus dem Kinderheim Velukij Lug
In der nächsten Darbietung war Larisa Pershina aus dem Gruppenheim Preslavsky die Künstlerin. Larisa ist eine lebendige und fröhliche Person, von kleiner Statur, aber mit einem großen Herzen.
Musik ist für unseren nächsten Helden ein beständiger und treuer Freund geblieben. Von Kindheit an im Freundeskreis, genauso gut wie auf der großen Bühne, überträgt er seinen Hörer/innen die Gabe fröhlicher Stimmung, indem er süße und glückliche Akkordeon-Melodien spielt. Veniamin Viktorovich Vechnyi, ein Vertreter des Gruppenheims Orlovsky, erfreut jeden mit seiner Kunst. Nach der Darbietung erzählt uns "V cubed", wie er sich nennt, dass, obwohl er seit einigen Jahren 150 Kilometer vom Zentrum der Region entfernt lebt, sein Geburtsort das Zentrum von Saporoshje ist, nämlich Prospekt Lenin in der Gegend des Kleinen Basars.
Veniamin Vechnyi vom Psychoneurologischen Gruppenheim Orlovsky
Vier junge Damen aus dem Gruppenheim Kirovo führen einen wunderschönen Tanz mit dem Namen "Ukraine" auf und Vyacheslav Sukhenko aus Orlovo, erheitert das Publikum mit einem humorvollen Gedicht über die russische Sängerin Angelica Varum. Außerdem kennt er eine ziemliche Menge Lieder und ist immer glücklich, diese mit Gitarrenbegleitung zu singen.
Der Tanz von den jungen Damen aus dem Gruppenheim Kirovo aufgeführt
Bei der folgenden Darbietung legte der Künstler auf der Bühne, nicht nur seine Stimme sondern auch seine Musik in die Lieder. Der Komponist Dmitriy Ostapenko, der seine Romanze "Viktoria" vortrug, erstaunte jeden mit seiner Aufrichtigkeit und Eindringlichkeit. Dmitriy hat beim Kulturinstitut promoviert und kann zehn Lieder in einer Nacht schreiben.
Der Komponist und Dichter Dmitriy Ostapenko aus Orlovo kann bis zu zehn Lieder in einer Nacht schreiben
Dmitriy Ostapenko erzählt Journalisten über seinen Schaffensprozess
In der letzten Nummer, sangen zum lauten Applaus der Publikums alle Künster zusammen “Closing the Circle".
Die letzte Nummer - Das Lied "Closing the Circle"
Solch eine Veranstaltung zu organisieren, ist unser erstes Mal gewesen; deshalb hatten wir viele Bedenken. Trotz unserer Sorge, war das Konzert ein Erfolg und brachte beiden Freude, den Teilnehmer/innen und dem Publikum. Offensichtlich müssen wir derartige Ereignisse öfter gestalten, weil, wie Demokrit einst bemerkte: "Leben ohne Feierlichkeit ist wie eine lange Straße ohne Gasthaus."
Abschließend möchten wir gern diejenigen lobend erwähnen, die eine Menge Mühe aufgebracht haben, sodass dieses Konzert stattfinden konnte. Sie heißen Alina Kuznetsova, Katya Magnitskaya und Oleg Batyrinskiy. Vielen Dank den Dreien!
P.S. Falls Du uns helfen möchtest, reisende Mini-Konzerte in den Psychoneurologischen Gruppenheimen unserer Region zu organisieren, schreibe uns! Um solche Konzerte zu veranstalten, brauchen wir Hilfe bei den Spritkosten und fürsorgliche Freiwillige reinen Herzens!
Videoclip über das Konzert auf dem Fernsehkanal "Saporishje"
Videoclip über das Konzert auf dem Fernsehkanal "TV-5"
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