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Veroffentlicht am: 2013-01-24 11-00-00 Counter: 2562 Kommentar hinterlassen Jeder von uns braucht Mutterliebe. Dieses Bedürfnis ändert sich nicht mit dem Alter oder dem Gesundheitszustand. Wir brauchen unsere Mama, ob wir glücklich oder todunglücklich sind.
Leider hat nicht jeder eine Mama, obwohl das Bedürfnis nach ihr besteht. Manchmal existiert sie, aber sie möchte keine Mama für ihr Kind sein. Deshalb werden diese "ungewollten" Kinder in Kinder- und Waisenheimen versorgt. Einige der Kinder bleiben für etliche Jahre, wohingegen andere genug Glück haben, schnell eine neue liebende Familie zu finden. Manche bleiben innerhalb der Mauern eines Waisenhauses für den Rest ihres mitunter kurzen Lebens, scheiden dahin, weil sie sterbenskrank sind oder keine angemessene Pflege erhalten. Eine hohe Anzahl der kleinen Waisen in der Ukraine sind bestimmt, ihr Dasein in diesen geschlossenen Einrichtungen zu verbringen.
Für gewöhnlich nennen die verlassenen Kinder und Erwachsenen ihre Besucher "Mama" oder "Papa". Obwohl viele kleine Waisen zögern, ihre neuen männlichen Freunde "Papa" zu nennen, wird beinahe jede neue Frau, die sie sehen, sofort mit "Mama" angesprochen. Wahrscheinlich fühlen die Kinder ihre Mutterinstinkte und hoffen insgeheim auf eine herzliche Reaktion.
Alle Kinder brauchen Liebe und Fürsorge, auch wenn sie nicht lesen, schreiben oder sprechen können. Sie alle bedürfen ihrer Mammi. Dieses Verlangen wird besonders im Chernigov-Kinderheim in Kalinovka gespürt. Die bittere Wahrheit ist, viele kleine Waisenkinder in Kalinovka werden niemals eine richtige Mutter besitzen. Wenn sie Glück haben, hört eine "Teilzeit"- Mama ihren ersten Worten zu. In den Abendstunden wird ihre "Mama", eine Betreuerin oder ein Erzieher, ihnen eine gute Nacht wünschen.
Die Wohltätigkeitsorganisation "Glückliches Kind" unterstützt seit 2008 die Arbeit eines zusätzlichen Stamms an ErzieherInnen im Cherginov-Kinderheim. Es gibt dort gegenwärtig sieben ErzieherInnen, die durch unsere Wohltätigkeitsorganisation finanziert werden. Eine von ihnen, Larisa, hilft Kindern aus verschiedenen Gruppen, für kleine Spaziergänge nach außen zu tragen. Wenn wir einen Jahresvorrat an Perlen für die Handarbeiten der Kinder kaufen, wird sie beginnen, Kunstklassen für Kinder mit Mobilitätsproblemen zu leiten.
Larisa
Lilia und Larisa
Lilia hält seit einigen Jahren Handarbeitsklassen mit Perlen ab, und nun mit kleinen Bewohnern der ersten Anpassungsgruppe im Glücklichen Zuhause. Sie bezieht auch Kinder beim Zeichnen mit ein, besonders Sergey und Artyom. Jemand hat ihnen sogar eine Staffelei geschenkt. Man konnte sich vor fünf Jahren schwer vorstellen, dass diese "lernunfähigen" Kinder, die nicht einmal Spielzeug hatten, ihre eigenen kleinen Meisterstücke schaffen würden.
Lilia
Lilia
Außer Lilia arbeiten auch Valentina und Sophia im Glücklichen Zuhause. Valentina kümmert sich seit fünf Jahren um die Kinder. Vor der Eröffnung unserer sozialen Anpassungsgruppe im Glücklichen Zuhause, koordinierte sie eine Gruppe von Kindern mit eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten.
Valentina
Von Montag bis Freitag lehrt Valentina Kindern zu lesen, buchstabieren und zu malen. Dank ihr, schreiben Kinder ihre ersten Worte, lesen ABC-Bücher und malen bunte Bilder. Die meisten von ihnen fühlen sich verpflichtet, diese mit der Kennzeichnung "MAMA" zu versehen. Sie kennen sie nur als Valya und ihre geliebte Teilzeit-Mama.
Valentina
Es gibt eine weitere "Mama" namens Sophia, die Kinderwochenenden fröhlicher gestaltet.
Sophia
Sophia
Neun Kinder der Anpassungsgruppe im Glücklichen Zuhause, verbringen gewöhnlich ihre langen Abende in der Gesellschaft einer Betreuerin, mit der sie Kartoons anschauen, Tee trinken und in einer heimischen Atmosphäre einschlafen.
Zusammen mit Larisa, Lilia, Valentina und Sophia, gibt es dort drei weitere Erzieherinnen, die von unserer Wohltätigkeitsstiftung finanziert werden - Natascha, Olga und Raisa. Olga arbeitet mit den kleinsten und bett-lägerigen Kindern. Unter diesen "kleinen Kindern" sind auch die 18-jährige Tania und der 20-jährige Sascha. Olga erzählt uns, wie sie viel auf dem Weg nach Hause weinte, als sie ihre Arbeit im Kinderheim begann. Man kann kaum seine Tränen zurückhalten, wenn man die kleinen Waisen von Kalinovka sieht.
Olga
Seitdem ich im Februar meine Arbeit in Kalinovka begann, habe ich viele Leute die Abteilung für bettlägerige Kinder und Erwachsene mehrmals verlassen sehen. Diese Menschen sind in Tränen gegangen, unabhängig von ihrem Alter oder ihrem Geschlecht. Der Grund ist, dass man solch eine bittere Ansammlung des Leidens der Kinder, an einem Ort und zur gleichen Zeit, kaum aushalten kann. Wir denken niemals wirklich an Kinderleiden, bis wir es tatsächlich erleben.
Olga sorgt sich fünf Tage in der Woche um bettlägerige Kinder, und dass bedeutet für viele von ihnen während der warmen Jahreszeiten die Gelegenheit, draußen frische Luft zu genießen.
Olga
Ich habe es niemals für wichtig erachtet, welche Auswirkungen das Genießen eines Spaziergangs während des Tages hat, bis zu dem Zeitpunkt, als ich meine Haut mit der Kinder verglich, die jeden Tag ihres Lebens im Bett verbringen. Auch ohne Sonnenbräune, sah ich im Vergleich zu den "kleinen Albinos", braun wie eine Beere aus. Daher ist es kein Wunder, dass diese Kinder so verletzlich durch jede Art von Infektion sind.
Ich finde mich mit der Tatsache ab, dass einige Kinder bettlägerig sind. Mir ist klar: Sie brauchen anständige Pflege und die Wärme einer Mutter. Noch ist es uns nicht gelungen, einen guten Arzt zu finden, weshalb wir versuchen, die Kinder mit der Hilfe gütiger "Mamas" zu unterstützen. Als großer Erfolg gilt bereits, wenn manche Kinder zu gehen lernen, ihre Flaschen halten und ihre ersten Worte mit der Hilfe Olgas aussprechen.
Olga
Natascha kümmert sich auch um ernsthaft kranke Kinder, die nicht bettlägerig sind, aber auch große physische Einschränkungen haben.
Natascha
Zusätzlich hilft Natascha bei den älteren Waisen, wie Larisa und Katya, die malen, Gedichte und Lieder auswendig lernen, und ebenso mit Glasperlen sticken.
Sie unterstützt Kinder bei ihren ersten Schritten und ihre Flaschen zu halten.
Natascha
Manche aus der Erzieher- und Pflegebelegschaft behandeln die Waisen wie ihre eigenen Kinder. Falls allerdings jemand das Kinderheim am Nachmittag oder während des Wochenendes besuchen würde, sähe man mehr oder weniger selbständige Kinder vor dem Fernseher sitzen, derweil die anderen 24 Stunden in ihren Betten liegen. Hier beginnen sie aus dem Nichts heraus, mit dem Kopf gegen die Wand zu schlagen und vor Verzweiflung in ihre Fingernägel zu beißen.
Raisa ist unsere neue Erzieherin. Sie hat die Gruppe der Kinder mit den größten Problemen. Seit Mai vergangenen Jahres, kümmert sie sich um achtzehn physisch und geistig behinderte Kinder im Alter von 11 bis 21, die kaum auf dem Boden umher krabbeln können.
Raisa
Raisa
Viele Kinder der "Krabbel"-Gruppe sind eher aggressiv; sie schlagen sich oft einander und zerbrechen Spielzeuge. Einige von ihnen können puzzeln und Bilder ausmalen. Man muss dennoch ein Auge auf jedes Kind werfen! Während meines Spaziergangs mit neun Kindern, von zwei Freiwilligen aus den USA begleitet, konnte ich nur mit Mühe und Not diese kleinen Hitzköpfe im Blick behalten! Es war schwierig einen der Jungen zu fangen, der um eine angebundene Ziege rannte, und dabei ihren Hörnern auszuweichen!
Als einige der studentischen Therapeuten Raisas Gruppe besuchten, sahen sie mich panisch an und sagten, ihre weiblichen Kommilitonen sollten besser nicht kommen, diese gewalttätigen Kinder zu sehen.
Raisa
Mit jedem neuen Artikel, den ich schreibe oder über Kalinovka mache, laden mich Betreuerinnen ein ihnen anzuschließen. Ich bin froh, ihnen so gut es geht zu helfen, aber ich bezweifle fähig zu sein, dort Vollzeit zu arbeiten. Viele Frauen arbeiten im Kinderheim, nur weil es keinen anderen Job in ihrem entlegenen Dorf gibt. Einige des Personals gestehen, oft emotional erschöpft zu sein, dass sie niemandem solch einen Job empfehlen würden und aufgeben würden, wenn sie eine andere Wahl hätten. Sie tun mir wirklich leid, aber ich glaube, es ist jedermanns eigene Entscheidung - mit ganzem Herzen und aus voller Seele oder weil du einfach "musst".
Ich hoffe sehr, dass "unsere" Erzieherinnen mit ihren ganzen Herzen bei dem sind, was sie für die Kinder tun. Man kann mit Sicherheit den Vorteil der gewidmeten Bemühungen dergestalt feststellen, wie Kinder reagieren, die oftmals nicht sprechen können, wenn sie die liebevollen Hände der aufopfernden Frauen sehen und halten, die sie als ihre "Mammis" betrachten. Ich sehe, wie bettlägerige Kinder auf die zärtliche Berührung einer Erzieherin lächelnd antworten. Und mit Sicherheit fühlen, wenn Kinder lieben, tolerieren oder jemanden still hassen. Glücklicherweise sind auch erwachsene "Kinder" in Kalinovka nicht gut im heucheln.
Valentina
Natascha
Raisa
Sophia
Olga
Lilia
Das monatliche Gehalt für sieben Erzieherinnen der Chernigov-Kinderheims in Kalinovka erfordert ungefähr 13.000 UAH oder 1.192 EUR. Wir müssen jeden Monat hart kämpfen, diese Geldsumme aufzubringen, andererseits müssten einige Erzieherinnen ihren Job aufgeben und die Kinder würden nicht soviel Pflege wie jetzt bekommen. Die Tatsache dürfte schwer zu akzeptieren sein, dass jemand eine Erwachsenen-Belegschaft finanzieren sollte, um kleinen Waisen zu helfen. Aber bis zu dem Tag, an dem diese Kinder hoffentlich ihre eigene Mama und ihren eigenen Papa haben werden, besitzen wir keine andere Alternative, als ihnen dabei zu helfen, die Wärme und Fürsorge ihrer Teilzeit-Mamas zu spüren.
Wir benötigen sehr ihre gütige Unterstützung bei der Spendensammlung für die Erziehergehälter in Kalinovka! Bitte helfen sie diesen Kindern, die niemanden sonst haben, auf den sie sich verlassen können! Bei ihren Eltern stellten sich die Kinder als schwere Last heraus, und die veralteten Belegschaftsregeln erlauben unserer tapferen ukrainischen Regierung nicht, den kleinen behinderten Waisen von Kalinovka mit dem zu versorgen, was sie am meisten brauchen - Liebe und Verständnis.
Video-Untertitel
00:06–00:10 Ich begann hier in 2008 zu arbeiten
00.11–00:17 Meine erste Frage an einen der Jungen, Serjozha, war, was jeder tat, bevor ich meine Klassen startete.
00:18–00:24 Er antwortete, dass sie nur dasaßen und an die Decke starrten, oder Seifenopern anschauten, die den Betreuerinnen gefielen.
00:25-00:38 Wie Sie sehen, kann dieser Junge am Computer arbeiten, zählen, zeichnen, und das alles selbständig! Er kann Bilder ausmalen und lernt jetzt das Alphabet.
00:39-00:45 Serjozha und Aljoscha haben begonnen, Silben zu lesen. Es ist nicht leicht, aber wir sind fest entschlossen, weiter zu machen.
00:45–00:50 Wie mit jedem Kind, brauchen diese besonderen Kinder Aufmerksamkeit, Liebe und Fürsorge.
2:46-2:50 Kinder machen nichts mit dem Spielzeug, wenn sie allein sind. Diese Spielzeuge stehen nur im Regal und fangen Staub auf.
2:51–3:04 Ich denke, Kinder brauchen am meisten dann Aufmerksamkeit: wenn du mit ihren spielst, wenn du sie in deinen Armen hältst oder mit ihnen nach draußen gehst. Spielzeuge sind auch wichtig, aber nicht wie die Zeit, die du mit den Kindern verbringst.
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